Claudia Salman-Rath
Die Weltklasse Siebenkämpferin Claudia Salman-Rath (LG Eintracht Frankfurt), zuletzt vom Hessischen Leichtathletik Verband mit dem HLV Ehrenpreis 2015 ausgezeichnet, wird Botschafterin für Special Olympics Hessen.
Alle waren gekommen, um die neue Botschafterin für Special Olympics Hessen in der Frankfurter Kalbach Leichtathletik Halle beim Training im Hinblick auf die Olympischen Spiele in diesem Jahr in Rio de Janeiro zu beobachten und ihr die nötige Wertschätzung zu übermitteln. Angefangen vom 1. Vorsitzenden Clemens Traugott, dem 2. Vorsitzenden Armin Weinöhl, dem Schatzmeister Hans Joachim Tscherter von Special Olympics Hessen bis hin zu Erich Schneider (LG Dornburg) als Vizepräsident des Hessischen Leichtathletik Landesverbandes, waren die wichtigsten Vertreter vor Ort.
„Wir erhoffen uns, dass unsere Arbeit für Menschen mit geistiger Behinderung durch das Engagement der Weltklasse Siebenkämpferin Claudia Salman-Rath noch mehr Anerkennung und Aufmerksamkeit auch über die Grenzen Hessens hinaus erhält“.
Der Vorstand konnte sich überzeugen, mit welchem Eifer und Engagement Claudia Salman-Rath sich im Training unter der Leitung des langjährigen Trainers Jürgen Sammert gezielt im Sprinten, im Kugelstoßen und anschließend bei der Krafteinhait auf den erhofften Jahreshöhepunkt vorbereitet.
Schon seit über acht Jahren arbeitet die 29-Jährige erfolgreich mit Trainer Jürgen Sammert.
Ihre größten Erfolge national und international:
Deutsche Meisterin 2008 (im Freien), 2010 und 2011 (jeweils in der Halle), EM-Teilnehmerin 2010 (Elfte), 2012 (Siebte) und 2014 (Achte), bei Weltmeisterschaften erreichte sie Platz vier mit Bestleistung (2013/6.462 Punkte) und Rang fünf (2015). Geht da noch was? Wenn es nach Claudia Salman-Rath geht, ja. Vor allem in ihren Problemdisziplinen Speerwurf und Kugelstoßen sieht sie noch Steigerungspotenzial.
1996 führte sie als Zehnjährige erstmals eine hessiche Jahresbestenliste an (2.000 Meter, Hochsprung), drei Jahre später gewann sie ihren ersten Landesmeistertitel (Hochsprung), 2003 wurde sie deutsche B-Jugendmeisterin über 400 Meter Hürden. Auch im Drei- und Weitsprung sammelte sie hessische Titel.
Vielseitig war Claudia Salman-Rath also schon immer. Den Grundstein legte ihr erster Trainer Clemens Schlimm, der sie bei der LG Dornburg so gut wie alle leichtathletischen Disziplinen probieren ließ. Mit dem wenig überraschenden Ergebnis: Claudia Salman-Rath landetet beim Siebenkampf und ließ sich auch von einigen schwierigen Jahren nicht aus der Bahn werfen. Rath schwankte zwischen Mehrkampf und Weitsprung, ihre Ausbildung zur Erzieherin für Menschen Behinderung und die langen Autofahrten zum Training nach Frankfurt nahm viel Zeit in Anspruch. „Ich habe mich oft gefragt, ob der Sport überhaupt noch Sinn macht.“ Das Auhören war eine Option, die Claudia Salman-Rath jedoch nicht zu Ende dachte. Sie machte weiter.
Sportlich steht in diesem Jahr viel auf dem Spiel. „Ich muss alles viel lockerer sehen, auch bei all meinem Ehrgeiz“ meint sie und lacht: „Natürlich möchte ich nach Rio, ich weiß auch schon die Tage des Siebenkampfs bei den Olympischen Spielen. Doch die Konkurenz bei uns ist groß. Da sind fünf Siebenkämpferinnen mit einem hohen Punktepotential (jenseits von 6.400 Punkte), die alle nach Rio wollen. Angefangen von Carolin Schäfer und Jennifer Oeser (Bayer Leverkusen) oder die Olympia-Zweite von London, Lilli Schwarzkopf (LG Hannover).“ Aber der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) kann nur drei Tickets vergeben und verweist auf Ende Mai. Nach dem großen Mehrkampfmeeting im österreichischen Götzis weiß man mehr.
Der 2. Vorstizende Armin Weinöhl brachte es auf den Punkt: „Als ich Claudia Salman-Rath anrief und sie fragte, ob sie sich vorstellen könnte, bei uns Botschafterin zu werden, hat sie sofort ja gesagt. Wir können stolz sein und freuen uns, weil Claudia mit ihrem Einsatz und Namen die Arbeit von Special Olympics Hessen unterstützen wird.“
Sie sagte dann auch im Gespräch: „Ja, ich freue mich darauf, Botschafterin und für die Athlten von Special Olympics Hessen ein gutes Vorbild zu sein.“ Auf die Frage nach dem Warum meint sie: „Das ist für mich eine Herzensangelegenheit, Menschen mit Behinderung zu unterstützen.“ Die in Hadamar geborene Mehrkämpferin hat schließlich eine Ausbildung zur Erzieherin für Menschen mit Behinderung abgeschlossen und weiß, wovon sie redet. Das merkte man auch im Gespräch. Schließlich ist sie Studentin für soziale Arbeit. Schon in ihrem Elternhaus hat sie mitbekommen, sich für Menschen mit geistiger Behinderung einzusetzen.
Es wurde vereinbart, dass sie für Veranstaltungen und spezielle Projekte, wenn es in ihren Terminplan passt, zur Verfügung steht und für die Ziele von Special Olympics Hessen eintritt.
Helmut Schaake